Archiv für den Monat: Dezember 2011

Das Jahr der Rückkehr zum ökologischen Denken

Trotz ergiebiger Autoimmun-Fachlektüre in den letzten Wochen hat die Kraft zum Bloggen nicht gereicht. Kurz vor dem Jahreswechsel möchte ich wenigstens berichten, wie ich das Jahr 2011, mein Sabbatjahr, vorläufig beurteile.

Wie bereits im August in meiner Rezension des Buches „The Autoimmune Epidemic“ von Donna Nakazawa Jackson angedeutet, bin ich 2011 durch die Fachlektüre vor allem zum ökologischen Denken zurückgekehrt, das mich in den 1980ern stark geprägt hat. Die Artikel über Humane Endogene Retroviren (HERVs), das Human Metagenome Project, die Hologenom-Theorie, molekulare Mimikry, die Zusammenhänge zwischen Infektionen und Autoimmunerkrankungen, die Symbiosen von Pflanzen oder Tieren und Mikroorganismen, evolutionär konservierte mikrobielle Antigene usw., die ich in den letzten Wochen gelesen habe, haben mir erneut verdeutlicht, dass wir Entgleisungen der angeborenen und der erworbenen Immunabwehr nur richtig verstehen werden, wenn wir nicht mehr angestrengt auf das Humangenom starren, sondern akzeptieren, dass wir Gemeinschaftswesen sind: Ökosysteme, in denen zahlreiche virale Gene, mikrobielle Genome, Einzeller und auch größere Mitbewohner wie Würmer maßgebliche Rollen spielen (oder spielten).   Weiterlesen

Winterschlaf? Writer’s Block? Eisenmangel!

Allmählich fügen sich die Puzzleteilchen ineinander. Was ich als depressive Verstimmung, komaartiges Winterschlafbedürfnis, Writer’s Block oder Disziplinlosigkeit wahrgenommen habe, ist womöglich schlicht ein krasser Eisenmangel, der wiederum die Folge der letzte Woche endlich entdeckten Myome sein dürfte.

Heute habe ich mir endlich eine Kopie eines Arztbriefs aus dem Spätsommer aushändigen lassen. Und was sehe ich da? Mein Ferritinwert lag bei 6,6 – weit unterhalb des Normalbereichs. Die Symptome passen: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, psychische Labilität (letzte Woche hätte ich am liebsten durchgeheult!), brüchige und rillige Nägel usw. Nicht, dass einer der involvierten Ärzte mir mal dringend zur Einnahme eines Eisenpräparats geraten hätte – gerade in Zusammenhang mit einer Hashimoto-Thyreoiditis …

Auch weitere Störungen des normalen Tagesablaufs, die mich dieses Jahr ziemlich aufgehalten haben, könnten durchaus auf die Myome zurückzuführen sein, die ich voraussichtlich im Februar loswerde. Im Moment überwiegt die Erleichterung, dass sich endlich mehrere Rätsel zu lösen scheinen. Die letzte schlaflose Nacht habe ich nicht mit schwarzen Gedanken verbracht, sondern lieber gute Ideen für die grafische und typografische Ausgestaltung des Autoimmunbuchs notiert. Und so verspreche ich mit neuem Optimismus, dass Befindlichkeitsblogposts hier die Ausnahme bleiben werden.

Zwei-Klassen-Medizin

Zeit für einen rant (neudeutsch für Philippika).

Ich habe dieses Jahr vergleichweise viel Zeit bei Ärzten verbracht, und 2012 geht es so weiter: Im Januar stehen allein sechs Zahnarzttermine und eine Unterleibsoperation an.

Das kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch etwas, das ich dank meines Sabbatjahres gerade nicht im Überfluss besitze: Geld. Ich rede nicht von 10 Euro Praxisgebühr pro Quartal (die sich übrigens, wenn man auch zum Zahnarzt muss, auf 20 Euro verdoppeln). Sondern von dem, was man für Zusatzleistungen berappen soll, die einem selbst medizinisch sinnvoll, ja notwendig erscheinen, aber nicht von der Krankenkasse übernommen werden.

Dank intensiver Studien im Jahresverlauf meine ich allmählich eine gewisse Logik dahinter zu erkennen:   Weiterlesen

Writer’s Block und anderer Kummer

Es geht kaum voran mit dem Autoimmunbuch. Reiner Zeitmangel ist es nicht, eher eine Kombination aus Schreibblockade, Winterdepression, Furcht vor drei bevorstehenden Übersetzungs- und Schreib-Deadlines und Verärgerung über dies und jenes: Politik, Gesundheit, Gesundheitspolitik.

Diese Verärgerung werde ich mir in den nächsten Tagen in einigen Blogbeiträgen von der Seele schreiben, die mit Autoimmunerkrankungen wenig bis nichts zu tun haben. Die Skizzenkladde und die Manuskriptdateien fürs Autoimmunbuch klappe ich, nachdem ich sie einige Tage angestarrt habe wie das Kaninchen die Schlange, wieder zu – und übersetze erst einmal weiter: Dabei lassen sich Fortschritte viel leichter quantifizieren; vielleicht baut mich das wieder auf.

Crowdfunding-Prämienversand hat begonnen

Liebe Unterstützer meiner Crowdfunding-Kampagne im Frühjahr,

endlich habe ich die Prämien für die „Assistenzärzte“ (Gedächtnistrainingsspiel Pattern Pairs) fertiggestellt und eingetütet. Leider fehlen mir noch die Postanschriften von fünf Untersützern. Bitte seht doch mal in euren E-Mail-Eingangsordner; ich habe den Betreffenden die Mail vom September, in der ich um die Adressen bat, vorhin erneut zugestellt.

Die T-Shirt-Prämien lassen leider noch ein wenig auf sich warten – meine Schuld. Ich habe in den letzten Wochen auf zu vielen Hochzeiten getanzt (und dabei kaum am Buch geschrieben – shame on me!) und den Druckauftrag noch nicht erteilt.

Viele Grüße und eine schöne Weihnachtszeit!