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Abb. 43: Die Sägezahnkurve – Schübe und Remission

Viele Autoimmunerkrankungen entwickeln sich schubweise. Oft baut sich die Erkrankung über Jahre hinweg auf, bevor sie manifest wird, also Symptome zeigt und dann auch diagnostiziert werden kann (gestrichelte Linie). Die vorübergehende Besserung (Remission) nach dem ersten Schub, der sich wirklich bemerkbar macht, wird in der Fachliteratur als honeymoon phase bezeichnet, also als Flitterwochen-Phase: Die Patienten fühlen sich wieder gesund. Allerdings liegt die Talsohle nach dem jeweils nächsten Schub typischerweise ein Stück oberhalb der vorigen. Die Krankheit schreitet also trotz der Erholungsphasen voran.

Sie dürfen diese Zeichnung gerne in Folien etc. übernehmen, sofern Sie die Quelle angeben: Dr. Andrea Kamphuis, https://autoimmunbuch.de

Das Honeymoon-Tal

P1170830_AIE-Verlauf_Schübe_Honeymoon-Tal_650Viele Autoimmunerkrankungen verlaufen schubförmig. Am bekanntesten ist das bei der schubförmig remittierenden Multiplen Sklerose (RR-MS). Aber auch bei Typ-1-Diabetes kann auf den ersten Ausbruch von Symptomen, der zur Diagnose führt, eine Zeit der scheinbaren Genesung folgen – die sogenannte Honeymoon-Phase. Und bei den meisten Autoimmunerkrankungen geht der symptomatischen Phase (oberhalb der gestrichelten Linie) unbemerkt eine langjährige Entgleisung des Immunsystems voran, bei der nach und nach mehr Autoantikörper oder autoreaktive T-Zellen entstehen und es den regulatorischen T-Zellen immer schwerer fällt, diese selbstzerstörerischen Elemente in den Griff zu bekommen.