Crowdfunding-Kampagnenanalyse

Lang ist's her! Eine Barspende.

Am 16. Juni endete meine Crowdfunding-Kampagne bei MySherpas – Zeit für eine erste statistische Auswertung: Ingesamt gab es 117 Unterstützungsvorgänge; einige Personen haben zweimal Geld gegeben. Zwei Teilbeträge sind nicht über das MySherpas-System gelaufen, weil sie bar und erst am bzw. nach dem Projektende eingegangen sind. Wenn ich den Wert einer Fremdwährung aus der Zeit vor der Euro-Einführung richtig überschlagen habe, summieren sich die 117 Beträge ziemlich exakt zu 8.000 Euro.

52 Prozent meiner Sherpas sind weiblich, darunter zwei „halbe Paare“. 🙂

Etwa 59 Prozent der Sherpas kenne ich persönlich aus dem „wahren Leben“, etwa 11 Prozent durch Internet- oder Mailkontakte (z. B. Kolleginnen oder Auftraggeber). Etwa 30 Prozent waren mir vor der Kampagne nicht bekannt. (Es gibt einige Zweifelsfälle bei weit verbreiteten Namen.) Den hohen Anteil mir bekannter Unterstützer führe ich unter anderem auf mein langjähriges ehrenamtliches, vor allem berufspolitisches Engagement zurück, an das sich offenbar noch viele erinnern – was mich sehr bewegt hat.  

Die mir persönlich bekannten Sherpas haben knapp 72 Prozent des Betrags beigesteuert, die E-Mail- und Netzkontakte 4,5 Prozent und die Unbekannten knapp 24 Prozent. Ganz lehrbuchmäßig haben die mir unbekannten Personen das Projekt vor allem in den letzten 20 von 90 Tagen unterstützt.

Zehn Personen wollten sich nicht bei MySherpas registrieren und haben daher entweder Barbeträge geschickt oder Geld auf das Konto eines Freundes überwiesen, der die Beträge dann in das MySherpas-System eingespeist hat. Diese zehn Unterstützer haben gut 20 Prozent des Gesamtbetrags beigesteuert; vier von ihnen haben 100 Euro oder (deutlich) mehr gegeben. Das ist wichtig für die Plattformbetreiber und Projektinitiatoren: Bei Projekten, die nicht nur Digital Natives ansprechen, sollten die Bezahlmethoden so variabel wie möglich sein, um den Privatsphäre- und Datenschutzbedenken usw. der weniger netzaffinen Bevölkerungsteile Rechnung zu tragen.

Es sind deutliche Zusammenhänge mit meinen Mailings (erst Familie und Freunde, dann Kolleginnen und Kollegen in mehreren Schüben, dann Xing-Kontakte usw.) zu erkennen, aber das soll erst einmal reichen. Ich bin immer noch gesundheitlich angeschlagen und melde mich per E-Mail persönlich bei allen Unterstützern, sobald mein Immunsystem wieder auf dem Damm ist.

5 Gedanken zu „Crowdfunding-Kampagnenanalyse

  1. Gerlinde Bendzuck

    Sehr geehrte Frau Kamphuis,

    habe gerade über eine Freundin, die für Sie gespendet hat, von diesem tollen Projekt erfahren. Ein Buch, das vielen autoimmun Erkrankten gut weiterhelfen kann beim Weg zum mündigen Patienten und eine deutliche Lücke füllt. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei den Recherchen!

    Habe selber seit 20 Jahren rheumatoide Arthritis, bin im Vorstand der Berliner Rheuma-Liga und kenne Frau Prof. Gromnica-Ihle, Präsidentin des Bundesverbandes der Rheuma-Liga recht gut. Wenn ich Ihnen in dieser Hinsicht helfen kann, können Sie gerne auf mich zukommen (Tel. 030-447 97 67).

    Freundliche Grüße -Gerlinde Bendzuck

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  2. Andrea Kamphuis Beitragsautor

    Sehr geehrte Frau Bendzuck,
    herzlichen Dank für Ihr ermutigendes Feedback und das Angebot, auf das ich gerne zurückkommen werde, wenn ich einmal Kontakte zur Rheuma-Liga knüpfen möchte! „Zum Glück“ kenne ich inzwischen mehrere Betroffene, aber doppelt und dreifach hält besser.
    Viele Grüße aus Köln
    Andrea Kamphuis

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  3. Pingback: Institut für Kommunikation in sozialen Medien » Auswertung eines Crowdfunding-Buchprojekts

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  5. Martin Smolorz

    Sehr geehrte Frau Kamphuis, vor geraumer Zeit bin ich über MySherpas auf Ihr Autoimmunbuch-Projekt gestoßen. Es freut mich, dass Sie das finanzielle Ziel erreicht haben und mit dem kommenden Buch, zweifellos einen wichtigen Beitrag auf dem Gebiet der Autoimmunerkrankungen leisten werden.

    Zurzeit arbeiten wir an einem ähnlichen Projekt. Gemeinsam mit dem IbF Institut wollen wir ein Buch veröffentlichen, indem verschiedene, medizinische Fälle genauer beleuchtet werden. Dabei geht es um vermeintlich unheilbare oder austherapierte Patienten, die den Schritt in die Selbstbestimmung wagten und die ärztliche Behandlungsfreiheit für sich beanspruchten. Mit diesem Buch wollen wir dem Leser seine Hoffnung auf Genesung zurückgeben und einen Weg in die Selbstverantwortung zeigen. Bei der Betrachtung sollen auch Autoimmunerkrankungen berücksichtigt werden. Gerne wären wir hierbei an einem Ideen- und Wissensaustausch interessiert,
    um auch die Kompetenzen unseres Netzwerkes zu erweitern.

    Da wir uns langfristig größeren Projekten auf regionaler und internationaler Ebene stellen wollen, wären wir an weiteren Kompetenzpartnern interessiert.

    Für den weiteren Dialog kann ich unseren medizinischen Leiter Herrn Reiber empfehlen, der Ihnen sicherlich auch in persöhnlicher Sache weiterhelfen kann.
    (Tel. 07574-3364 )

    Viele Grüße aus dem Schwarzwald

    Martin Smolorz

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