Um die Zahl der offenen Tabs zu reduzieren, fasse ich hier und in den nächsten Beiträgen einige immunologische Meldungen der letzten Zeit zusammen – oder verweise (wie hier) auf Zusammenfassungen anderer.
Gasteiger G, Fan D, Dikyi S, Lee SY and Rudensky AY: Tissue residency of innate lymphoid cells in lymphoid and non-lymphoid organs. Science. 2015 Oct 15. pii: aac9593 (nur Abstract frei)
Mit den innate lymphoid cells oder ILCs habe ich mich bereits 2013 beschäftigt. Damals blieben zentrale Fragen offen – etwa, warum das Immunsystem diese Doppelgänger der T-Helferzellen unterhält. Auf der Website „Immunologie für jedermann“ wird nun die o. g. Arbeit von Gasteiger et al. vorgestellt. Demnach unterscheiden sich die ILCs in einem wesentlichen Punkt von den ansonsten ähnlich arbeitenden T-Helferzellen: Sie sind ortsfest, halten sich also im Gewebe auf, statt im Blut durch den Körper zu zirkulieren.
Offenbar teilen sie sich auch vor Ort, sodass Nachschub aus dem Knochenmark nur nach besonderen Belastungen nötig wird, etwa in der Heilungsphase einer Infektion. Ihre Aufgabe ist es, ihr jeweiliges „Heimatorgan“ ständig auf Pathogene und andere Störungen des Gleichgewichts zu überprüfen. Selbst in Lymphknoten und in der Milz, durch die ständig Immunzellen in großer Zahl hindurchreisen, gibt es ortsfeste ILC-Populationen.