Immunologische Meldungen, Februar und März 2012

Aus Zeitgründen diesmal nur Überschriften mit Links und wörtlich vom VBIO bzw. vom Portal Pflanzenforschung.de übernommenen Anreißern – noch ist das Leistungsschutzrecht ja nicht in Kraft. Im Anschluss an die Anreißer ggf. ein kurzer Kommentar von mir.

Februar 2012:

Neuer Mechanismus zur Abwehr von Viren und Krebs
„Forschergruppen der Charité und des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin sowie der Universität Genf haben einen grundlegend neuartigen Mechanismus entdeckt, wie Virusinfektionen unsere Körperabwehr zu Höchstleistungen anspornen. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten zur Impfstoffentwicklung gegen Infektionskrankheiten und Krebs.“ – Interleukin 33 als Alarmin; Konzept der Alarmine evtl. wichtig für Schilderung des Ablaufs einer typischen Infektion/Immunreaktion im 1. Teil des Buches

Neue Möglichkeiten im Kampf gegen Autoimmunerkrankungen: Struktur des Immunoproteasoms aufgeklärt
„Ähnlich einem „Schredder“ zerlegt das Immunoproteasom Eiweiße in kleine Bruchstücke, die dann an der Oberfläche der Zelle präsentiert werden. Werden diese Eiweißteile als „körperfremd“ erkannt, vernichtet das Immunsystem die Zelle. Bei Autoimmunerkrankungen ist dieser Prozess gestört. Helfen könnte dagegen, das Immunoproteasom zu hemmen. Biochemikern der Technischen Universität München (TUM) gelang es nun erstmals, die Kristallstruktur des Immunoproteasoms aufzuklären und Angriffsstellen für neue Medikamente aufzuzeigen.“ – evtl. wichtig für Schilderung des Ablaufs einer typischen Infektion/Immunreaktion im 1. Teil des Buches  

Fressfeinde und Pflanzenabwehr schwingen im gleichen Rhythmus
„Eine innere Uhr sagt Pflanzen, wann der Feind angreift. Kommen die Pflanzen aus dem Rhythmus, gerät auch die Abwehr durcheinander und sie fallen Fraßfeinden leichter zum Opfer. Wissenschaftlern gelang es, die Pflanzenabwehr auf unterschiedliche Tagesrhythmen zu trainieren und zu stärken.“ – evtl. brauchbar für das Kapitel über Immunabwehr der Pflanzen im 3. Teil des Buches (Evolution des Immunsystems)

Forscher schwächen Multiple Sklerose ab
„Bei der Multiplen Sklerose (MS) zerstören körpereigene Abwehrzellen die isolierenden Markscheiden der Nervenzellfortsätze im zentralen Nervensystem. Verschiedenste Symptome wie Sehstörungen und Lähmungserscheinungen sind die Folge. Forscher unter Federführung der Universität Bonn haben nun einen Mechanismus im Mausmodell für Multiple Sklerose entdeckt, der zu einem fast vollständigen Ausbleiben der Krankheitssymptome führt.“

Wissenschaftler entschlüsseln, wie Antikörper funktionieren
„Antikörper sind für den Menschen lebensnotwendig: Sie vernichten Krankheitserreger und können deswegen in der Medizin zum Beispiel bei Therapien gegen Krebs eingesetzt werden. Doch ihre Zerstörungsmechanismen richten sich manchmal auch gegen den eigenen Körper. Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose oder Rheumatoide Arthritis sind die Folge. Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Genetik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben jetzt herausgefunden, wie Antikörper funktionieren und was sie steuert.“ – für den 1. Teil des Buches (typischer Ablauf einer Infektion und Immunreaktion)

Bakteriengen macht Insekten zu Schädlingen
„Horizontaler Gentransfer von einem Bakterium auf ein Insekt ermöglicht diesem ein neues Wirtsspektrum. Am Beispiel des Kaffeekirschenkäfers konnte ein solcher Gentransfer, der zur Veränderung der Fraßgewohnheiten führte, nachgewiesen werden.“ – evtl. für das Kapitel über das Immunsystem der Pflanzen im 3. Teil des Buches (Evolution des Immunsystems)

März 2012:

Warum Immun-Stammzellen im Alter schwinden
„Im Alter wird das Immunsystem meist schwächer. Eine Ursache dafür ist das allmähliche Schwinden der Stammzellen, aus denen der Körper immer neue Immunzellen bilden kann. Forscher der Universität Ulm haben jetzt gemeinsam mit Kollegen vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig den dafür verantwortlichen Mechanismus identifiziert.“ – für den 2. Teil des Buches (Entwicklung des Immunsystems von der Zeugung bis zum hohen Alter)

Proteine als Türöffner für Parasiten
„Sie sehen harmlos aus, wie kleine runde Tausendfüßler, und doch haben Eipilze (Oomycota) viele Parasiten hervorgebracht: Die mikroskopisch kleinen Lebewesen verursachen großen wirtschaftlichen Schaden. Jetzt sind Forscher um Prof. Dr. Peter Bayer und Dr. Anja Matena an der Universität Duisburg-Essen (UDE) den Winzlingen auf die Schliche gekommen.“ – evtl. als Bsp. für das Kapitel über das pflanzliche Immunsystem in Teil 3 des Buches (Evolution des Immunsystems) brauchbar

Bakterien täuschen Immunsystem mit molekularer Tarnkappe
„Bestimmte Bakterien können mit Hilfe einer molekularen Tarnkappe Abwehrreaktionen des Immunsystems verhindern: Minimale Veränderungen an einzelnen Molekülen reichen aus, um nicht als Eindringling erkannt und bekämpft zu werden. Diese Ergebnisse von Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Mainz wurden jetzt – vorab online – im renommierten Journal of Experimental Medicine veröffentlicht.“ – Bakterielle tRNA entgeht durch Methylierung der Fremderkennung; evtl. brauchbar für den 1. Teil des Buches über den Ablauf einer typischen Infektion/Immunabwehr

Warum Schweiß antimikrobiell wirkt
„Das in den menschlichen Schweißdrüsen produzierte Peptid Dermcidin wirkt auf der Haut wie ein Antibiotikum und wehrt Infektionen ab. Wie genau dies funktioniert, hat ein Forscherteam um Professorin Birgit Schittek an der Universität Tübingen in Kooperation mit Professorin Anne S. Ulrich vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) untersucht.“ – wichtig für den 1. Teil des Buches: Abwehr setzt bereits ein, bevor Erreger die Haut-Barriere überwunden haben.

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