Archiv für den Monat: November 2011

Immunologische Meldungen des VBIO, November 2011

Der heutige Newsletter des Verbands Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin enthält drei Meldungen, die für das Thema dieses Blogs und des Autoimmunbuchs relevant sind:

Brokkoli schützt vor Darmerkrankungen

Angeborene Immunabwehr kontrolliert erworbenes Immunsystem

Bisher unbekannter Mechanismus des Immunsystems entdeckt

Sendepause wegen Übersetzungsauftrag

Dass ich hier in den letzten Tagen nichts veröffentlicht habe, liegt an einem Übersetzungsauftrag, den ich kurzfristig auf der Frankfurter Buchmesse angenommen habe. Eigentlich wollte ich erst im Januar wieder ins Übersetzen einsteigen, aber die Gelegenheit war zu günstig, um das Angebot auszuschlagen. Also werde ich bis Mitte Januar teils übersetzen, teils am Buch weiterarbeiten. Hier im Blog werde ich mich anfallsartig immer dann austoben, wenn eine Kapitel-Deadline verstrichen ist und ich mich wieder ein paar Tage lang ganz dem Thema Autoimmunerkrankungen widmen kann.

Genetische Risiken und Besiedlung der Erde

Erik Corona hat aus den Daten des Human Genome Diversity Project eine Weltkarte erstellt, die anzeigt, wie sich das genetische Risiko für zahlreiche Erkrankungen im Laufe der von Afrika ausgehenden Besiedlung der Erde verändert hat.

Die Bevölkerung Zentral- und Südafrikas hat zum Beispiel eine mittelstarke genetische Veranlagung zu Morbus Bechterew Basedow (Graves‘ Disease; gelb-orange), die während der Besiedlung Europas und großer Teile Asiens absank (grün):

genetische Morbus-Basedow-Risiken; (c) Erik Corona

Bei der Besiedlung Ozeaniens vor etwa 45.000 Jahren sowie bei der Überquerung der Beringstraße und der Ausbreitung in Amerika vor etwa 15.000 Jahren stieg das genetische Risiko dagegen merklich an (orange-rot).

Den Grafiken liegen Genomdaten aus 51 Populationen zugrunde. Unter den Krankheiten sind zahlreiche Autoimmunerkrankungen.

Übersicht: Behandlungsmethoden bei Morbus Crohn

Auf der Crowdsourcing-Plattform CureTogether, die ich bereits kurz vorgestellt hatte, ist eine Übersicht über zahlreiche Behandlungsmethoden bei Morbus Crohn veröffentlicht worden. Während im Blogeintrag vom 20. September einige Diagrammpunkte unbeschriftet sind, werden in der laufend aktualisierten Grafik alle Therapien sichtbar, sobald man mit der Maus über den entsprechenden Punkt fährt.

Wie immer bei CureTogether liegen dem Diagramm, in dem die Behandlungen nach ihrer Effektivität und ihrer Häufigkeit angeordnet sind, Fragebögen zugrunde, die (derzeit 195) Betroffene ausgefüllt haben. Diese Methode der Datensammlung kann zu Verzerrungen führen, was den Betreibern völlig bewusst ist. Dennoch halten sie solche Übersichten für sehr sinnvoll, um Diskussionen über unwirksame oder gar schädliche Therapien anzustoßen oder Betroffenen Anregungen zu geben.

Interview: Crowdfunding – Finanzierungsmodell für journalistische Projekte?

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion zum Crowdfunding für freie Journalisten, die der Deutsche Fachjournalisten-Verband e. V. vergangene Woche in Berlin abgehalten hat, hat mich Joachim Fulda für den Fachjournalist-Podcast interviewt. Hier geht es zu dem knapp 9-minütigen Gespräch.