PCB-belastete Große Tümmler leiden häufig unter Hypothyreose, Immunsuppression und Anämie

Polychlorierte Biphenyle bestehen aus zwei Benzolringen, an denen mehrere Wasserstoffatome durch Chlor ersetzt sind.

Notizen zu Lori H. Schwacke et al., „Anaemia, hypothyroidism and immune suppression associated with polychlorinated biphenyl exposure in bottlenose dolphins (Tursiops truncatus)“, Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences, 25. Mai 2011, doi:10.1098/rspb.2011.0665

[Die Arbeit hat nichts mit Autoimmunerkrankungen zu tun – wohl aber mit einer umweltgiftbedingten Schilddrüsenunterfunktion und weiteren damit einhergehenden Schädigungen. Daher nehme ich sie in meine Materialsammlung auf.]

Polychlorierte Biphenyle (PCBs) wurden in den USA in den späten 1970er-Jahren verboten. Sowohl Versuche als auch epidemiologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass sie das Immun-, das Hormon- und das Fortpflanzungssystem massiv schädigen können. Zudem weiß man, dass PCBs sehr stabil sind und sich in der Nahrungskette anreichern. Im Fettgewebe von Großen Tümmlern an der Südküste von Georgia (USA) wurden in den letzten Jahren extreme PCB-Konzentrationen von bis zu 2900 Milligramm pro Kilogramm gemessen.   Weiterlesen

Crowdfunding: Es ist geschafft!

Liebe Leserinnen und Leser,

vor wenigen Minuten hat meine Crowdfunding-Kampagne bei mySherpas, mit der ich Profi-Illustrationen und die Literaturbeschaffung für das Autoimmunbuch finanzieren wollte, ihr Ziel von 6.000 Euro Unterstützung erreicht.

Fast 100 Personen haben Beträge zwischen 10 und 1000 Euro beigesteuert. (Auf der Seite werden nur 88 sogenannte Sherpas angezeigt, da etliche Unterstützer keinen Account bei MySherpas anlegen wollten und stattdessen auf ein Konto eines Freundes gespendet haben, der die Beträge dann über seinen Account in das MySherpas-System eingespeist hat, damit sie ihre Signalwirkung entfalten können.)

Mehrere Beiträge sind noch in der Pipeline, werden also erst sichtbar, wenn die online oder auf konventionellem Wege überwiesenen Gelder wirklich auf dem MySherpas-Konto eingetroffen sind. Die Kampagne läuft zudem noch bis zum 16. Juni weiter, und ich peile jetzt die 7000-Euro-Marke an. Vielleicht macht auch die Radiosendung, bei der ich am Donnerstag zu Gast sein werde, noch weitere Untersützer auf dieses Projekt aufmerksam.

Mit dem zusätzlichen Geld könnte ich die Arbeit am Glossar und Abkürzungsverzeichnis des Buches outsourcen, oder ich lege es zurück, bis der Druck finanziert werden muss. Kein Cent geht verloren; alles kommt dem Buch zugute!

Ich danke allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben – sei es finanziell, durch Zuspruch, durch gute Tipps oder durch Bekanntmachung –, von ganzem Herzen.

Immunforscher Avrion Mitchison im Videointerview

Erst gestern habe ich dieses sehr ausführlich, gut gegliederte und hervorragend aufbereitete lange Interview mit dem Immunforscher Avrion Mitchison im Web of Stories entdeckt. Mitchison hat unter anderem an rheumatoider Arthritis geforscht, darunter auch einige Jahre in Deutschland. Er hat Wesentliches zur Aufklärung der Rolle von B- und T-Lymphozyten bei Autoimmunreaktionen und autoentzündlichen Erkrankungen beigetragen.

Darüber hinaus ist er ein Mensch mit einer hochspannenden Biografie und interessanten Ansichten zu forschungspolitischen Themen – Ansichten, die ich nicht immer teile, aber das wäre ja auch langweilig.

Die Grundlagen: Autoimmunität, Teil 4

Alles eine Frage der richtigen Regulierung.

Notizen zum 14. Kapitel des Lehrbuchs Janeway’s Immunobiology von Kenneth Murphy, Paul Travers und Mark Walport, 7. Auflage, Garland Science, 2008 – Teil 4: S. 607-610 (Teil 3: hier)

Regulierung von Autoimmunreaktionen durch Tregs

Autoreaktive T-Zellen, die den bisher beschriebenen toleranzinduzierenden Mechanismen entwischt sind, können durch regulatorische T-Zellen (Tregs) unschädlich gemacht werden.

Das Besondere an diesem Vorgang, der als regulatorische Toleranz, dominante Immunsuppression oder infektiöse Toleranz bezeichnet wird: Die dabei unschädlich gemachten Lymphozyten erkennen andere Antigene als die Tregs, die auf sie einwirken. Tregs können autoreaktive Lymphozyten supprimieren, die auf alle möglichen Antigene reagieren – solange diese demselben Gewebe entstammen oder auf denselben antigenpräsentierenden Zellen präsentiert werden.   Weiterlesen

Die Grundlagen: Autoimmunität, Teil 3

Immunologisch privilegierte Orte sind vom Rest des Körpers isoliert, und T-Zellen reagieren bei Gesunden nicht auf ihre Antigene.

Notizen zum 14. Kapitel des Lehrbuchs Janeway’s Immunobiology von Kenneth Murphy, Paul Travers und Mark Walport, 7. Auflage, Garland Science, 2008 – Teil 3: S. 605-607 (Teil 2: hier)

Immunologisch privilegierte Orte: An einigen Stellen des Körpers lösen Transplantate keine Immunreaktionen aus, z. B.

  • im Gehirn,
  • in der vorderen Augenkammer,
  • in den Hoden und
  • in der Gebärmutter.

Antigene von dort können diese Orte zwar verlassen und dann mit T-Zellen interagieren, induzierten in diesen aber kein Verhalten, das zur Gewebezerstörung führt.

Was zeichnet diese privilegierten Orte aus?   Weiterlesen

Das Autoimmunbuch beim Pecha-Kucha-Abend

Am Freitag habe ich beim 10. Kölner Pecha-Kucha-Abend einen der zehn Kurzvorträge gehalten. Das Pecha-Kucha-Prinzip: Die Sprecher reichen vorab 20 Folien bzw. Bilder ein, die in der gewünschten Reihenfolge jeweils exakt 20 Sekunden lang präsentiert werden. Nach 6 Minuten und 40 Sekunden ist es unweigerlich vorbei. 10 Vorträge folgen Schlag auf Schlag, vielleicht mit einer kurzen Pause zur Halbzeit.

Ich bin kurzfristig für einen erkrankten Sprecher eingesprungen und habe die Gelegenheit genutzt, das Autoimmunbuch und seine Teilfinanzierung durch Crowdfunding vorzustellen.

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Short information for visitors from international autoimmune groups

[Kurzinfo zur Verlinkung in englischsprachigen Patientenforen, LinkedIn- oder Facebook-Gruppen usw. – darf gerne weitergeleitet werden]

Hello,

my name is Andrea, and I am from Cologne, Germany. I am a Hashimoto patient, diagnosed one year ago (and still in the adjustment phase …). As a biologist, I have read a lot about autoimmune diseases since.

Now I am writing a book about the evolutionary background of autoimmune diseases. To illustrate the book with professionally designed, easy-to-grasps diagrams, I started a crowdfunding campaign which will end on June 16th. If you are able to read German, find out more here: http://www.mysherpas.com/de/projekt/Friendly-Fire-das-Autoimmunbuch/daten/uebersicht.html

Even if you don’t know any German, have a look at the videos there and on the update page (http://www.mysherpas.com/de/projekt/Friendly-Fire-das-Autoimmunbuch/news/index.html) – I had a really good time producing them!

I have only three weeks left to collect 2000 Euros. So if you know any person who might be interested in the book or might be willing to support the project for other reasons, please let them know and send them the above link.

Thanks a lot!

Cheers

Andrea (kontakt@immunbuch.de)

Warten auf die Postkarten-Post

Heute habe ich den Druck von 1000 Postkarten für die heiße Schlussphase der Crowdfunding-Kampagne in Auftrag gegeben. Herzlichen Dank an Sibylle von skdesign für die Rückseitengestaltung und die Druckdatengenerierung!

Leider wurde der Liefertermin noch während des Bestellvorgangs auf den 6. Juni verschoben – das wird arg knapp: Die Kampagne endet am 16. Juni (auf der Karte habe ich sicherheitshalber 15. Juni geschrieben), und „altmodische“ Überweisungen werden sogar nur bis zum 7. Juni akzeptiert, da mySherpas wirklich am 16. Juni entscheiden muss, ob das Finanzierungsziel des Projekts erreicht wurde.

Hoffentlich überrascht mich Print24 mit einem früheren Liefertermin – das wäre nicht das erste Mal.

Wer außerhalb Kölns gute Orte zum Auslegen oder Aushängen einiger Karten kennt (Kneipen, Uni-Institute, schwarze Bretter …) und mir beim Verteilen helfen will, möge sich bitte schon mal melden.

Die Grundlagen: Autoimmunität, Teil 2

Schutz vor falschen Verbindungen

Notizen zum 14. Kapitel des Lehrbuchs Janeway’s Immunobiology von Kenneth Murphy, Paul Travers und Mark Walport, 7. Auflage, Garland Science, 2008 – Teil 2: S. 602-605 (Teil 1: hier)

Die wichtigsten Mechanismen der peripheren Toleranz:

  • Anergie (Stilllegung; Zellen reagieren nicht mehr)
  • Apoptose (Zellen werden abgetötet)
  • Suppression durch regulatorische T-Zellen (Tregs)

An jedem der „Kontrollpunkte“ der zentralen und peripheren Toleranz muss ein Gleichgewicht gewahrt werden; Autoimmunität soll verhindert werden, ohne die Immunabwehr zu sehr zu schwächen. Die Abfolge der Kontrollpunkte sorgt für einen ganz guten Schutz, selbst wenn einzelne Punkte auch bei Gesunden immer wieder einmal versagen.  Weiterlesen

Crowd Fantasy: „Friendly Fire“ bekannter machen

Gedankenblitzableiter: das Kommentarfeld unter diesem Beitrag

Der dritte und kürzeste von drei Wisdom-of-the-Crowd-Beiträgen:

Was kann man noch tun? Ich bin für Anregungen dankbar, für Hilfe bei der Umsetzung noch mehr. Mir läuft ein wenig die Zeit davon; die To-do-Liste für die nächsten Wochen ist lang.

Bahn frei für eure/Ihre Kommentare!