Wie einer Pressemitteilung der Universität Jena und dem Abstract eines Artikels in The FASEB Journal zu entnehmen ist, hat ein Forscherteam um Oliver Werz und Carlo Pergola herausgefunden, warum Entzündungsreaktionen (und damit auch Überreaktionen des Immunsystems wie bei einigen Autoimmunerkrankungen) bei Männern schwächer ausfallen als bei Frauen. Weiterlesen
Archiv für den Monat: Juli 2011
The Epigenetics of Autoimmune Diseases, Kap. 17: Sexualhormone
Notizen zum 17. Kapitel des Buches von Moncef Zouali (Hg.); noch nicht allgemein verständlich aufbereitet
Virginia Rider und Nabih I. Abdou, “Hormones: epigenetic contributors to gender-biased autoimunity”, in M. Zouali (Hg.), “The Epigenetics of Autoimmune Diseases”, Wiley-Blackwell 2009
Einführung
Zwar werden die Grundlagen für die immunologische Selbsterkennung schon früh in der Entwicklung gelegt, aber bei Erwachsenen muss diese Selbsttoleranz durch bestimmte Schlüsselfaktoren aufrecht erhalten werden. Denn autoreaktive T-Zellen mit schwachen Antigenrezeptoren können der klonalen Selektion entgehen, und somatische Mutationen könnten B-Zellen mit autoreaktiven Antigenrezeptoren erzeugen. Ein Verlust der Selbsttoleranz tritt bei Frauen erheblich häufiger auf als bei Männern. Systemischer Lupus erythematodes (SLE) trifft Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter 9 mal öfter als Männer. Weiterlesen
Bastelabend
Heute habe ich angefangen, die Prämien für die 17 „Assistenzärzte“ aus meiner Crowdfunding-Kampagne (Unterstützer ab 50 Euro) zu basteln: Pattern Pairs, ein Gedächtnistrainingsspiel mit 70 Spielkarten.
Macht 17 mal 2 mal 38 = 1292 Schnitte mit der etwas sperrigen Schneidemaschine.
Um einen Tennisarm zu vermeiden, verteile ich die Produktion auf mehrere Wochen.
Umfrage: Was erwarten Sie in Ihrer Arbeit in Bildung und Wissenschaft von den Regelungen im Urheberrecht?
Als Wissenschaftspublizistin stoße ich beim Recherchieren immer wieder auf unüberwindliche Bezahlschranken, wenn ich auf wissenschaftliche Publikationen zugreifen will – sei es nun im Rahmen meiner Autoimmunbuch-Literatursuche oder bei anderen Themen, z. B. Recherchen für Sachbuchübersetzungen. Aus diesem Grund engagiere ich mich im Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft für Open Access und eine gesetzliche Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen.
Dieses Aktionsbündnis hat in Zusammenarbeit mit den Organisationen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften und dem Deutschen Bibliotheksverband e. V. eine Umfrage konzipiert, die sich an alle in der Wissenschaft Aktiven richtet. Dazu zählen beispielsweise auch die außeruniversitäre Forschung und die Wissenschaftspublizistik (Journalisten/Jounalistinnen, Autoren/Autorinnen, Übersetzer/Übersetzerinnen, Lektoren/Lektorinnen …).
Anlass der Umfrage ist der bevorstehende sog. dritte Korb der Reform des Urheberrechts, in dem es eigentlich um Wissenschaft und Bildung gehen sollte. Nach allem, was man hört, wird der Entwurf aus dem Bundesjustizministerium enttäuschend ausfallen. Höchste Zeit, die Regierung daran zu erinnern, welche Probleme die Reform unbedingt lösen sollte. Bitte beteiligen Sie sich zahlreich an dieser Befragung!
Estrogen und Autoimmunerkrankungen
Sara E. Walker, Estrogen and Autoimmune Disease. Clinical Reviews in Allergy and Immunology, 40/1, 2011, 60-65, DOI: 10.1007/s12016-010-8199-x
Notizen noch nicht allgemein verständlich aufbereitet
Abstract: Estrogene haben sowohl immunstimulierende als auch immunsuppressive Eigenschaften. Bei Systemischem Lupus erythematodes (SLE) geht eine Schwangerschaft mit Krankheitsschüben einher. Bei Frauen nach der Menopause mit rheumatoider Arthritis (RA) mildern Estrogen-Gaben hingegen die aktive RA und Osteoporose ab. Weiterlesen
Genetik der Autoimmunerkrankungen
Pietro Invernizzi, Future directions in genetic for autoimmune diseases. Journal of Autoimmunity, 33/1, 2009, S. 1-2, doi: 10.1016/j.jaut.2009.03.001
Notizen, noch nicht allgemein verständlich aufbereitet
Etwa 5-10% der Allgemeinbevölkerung haben Autoimmunerkrankungen. Viele betroffene Frauen haben einen hohen Anteil peripherer Blutzellen mit nur einem X-Chromosom. Außerdem scheint es bei der Autoimmunität einen X-Chromosom-Dosiseffekt zu geben. Bei den meisten Autoimmunerkrankungen haben betroffene Frauen einen abnormen Estrogen- oder Prolaktin-Stoffwechsel, und die Krankheiten brechen i. A. nach der Pubertät oder vor der Menopause aus. Weiterlesen
Videos zum Lehrbuch „Janeway’s Immunobiology“, 7. Auflage
Sämtliche Lehrvideos, die der (gerade noch*) aktuellen 7. Auflage des Standardwerks von Murphy, Travers und Walport auf einer CD beiliegen, zeigt der Verlag Garland Science auch bei YouTube.
Am häufigsten (über 164.000 Mal) wurde bislang das Video zum Komplementsystem abgerufen. Es zeigt sehr schön, wie irrsinnig komplex bereits das angeborene Immunsystem ist.
* Im August erscheint die 8. Auflage.
X-Chromosomen-Defekte bei Autoimmunerkrankungen
Pietro Invernizzi et al.: Female predominance and X chromosome defects in autoimmune diseases. Journal of Autoimmunity 33/1, 2009, S. 12-16, doi:10.1016/j.jaut.2009.03.005
Notizen, noch nicht allgemein verständlich aufbereitet
Abstract
Der Empfänglichkeit für alle möglichen Autoimmunerkrankungen könnten Veränderungen der Geschlechtschromosomen zugrunde liegen.
1. Epidemiologie der Autoimmunerkrankungen
Schätzungsweise 5% der US-Bevölkerung haben mindestens eine Autoimmunerkrankung. Meist trifft es Frauen.
Frauenanteil > 90%: Hashimoto-Thyroiditis/Hypothyreose, Sjögren-Syndrom; > 80%: Systemischer Lupus erythematodes, primär biliäre Zirrhose, Morbus Basedow/Hyperthyreose, Sklerodermie/systemische Sklerose, Nebennierenrindeninsuffizienz/Morbus Addison; > 70%: rheumatoide Arthritis; > 60%: Myasthenia gravis, Multiple Sklerose, perniziöse Anämie. Weiterlesen
Flash-Präsentation über Immunabwehr und Autoimmunerkrankungen
Wer noch nicht viel über das Immunsystem und Autoimmunerkrankungen weiß, amerikanisches Englisch versteht, sich nicht an einer sehr amerikanischen Machart stört (waaah, die Musik!) und nichts gegen Flash hat, kann sich dieses Bildungsmodul ansehen und anhören, das die American Autoimmune Related Diseases Association (AARDA) entwickelt hat.
Geschlechtschromosomen und der Frauenüberschuss bei Autoimmunerkrankungen
Deborah L. Smith-Bouvier et al., A role for sex chromosome complement in the female bias in autoimmunge disease. J. Exp. Med. Vol. 205 No. 5, 2008, doi: 10.1084/jem.20070850
Zusammenfassung von Abstract, Einleitung und Diskussion, noch nicht allgemein verständlich aufbereitet. (Die Studie kommt auch in meinen Notizen zu einem Review von Rhonda Voskuhl zur Sprache, die eine der Koautorinnen dieses Artikels ist.)
Abstract
In der Studie wurde geprüft, ob die Erkrankungswahrscheinlichkeit und -schwere bei zwei Tiermodellen für MS und SLE, nämlich experimenteller Autoimmun-Enzephalomyelitis (EAE) und Pristan-induziertem Lupus, auch unabhängig von den Sexualhormonen durch die Gegenwart der Geschlechtschromosomen X und Y beeinflusst werden. Zu diesem Zweck wurden transgene SJL-Mäuse erschaffen, in denen man die Geschlechtschromosomensätze XX und XY bei identischem Gonadentyp (Eierstöcke oder Hoden) vergleichen konnte. XX-Mäuse erwiesen sich als anfälliger für beide Erkrankungen als XY-Mäuse. Offenbar vermittelt die XX-Ausstattung eine größere Empfänglichkeit für Autoimmunerkrankungen. Weiterlesen